Windschatten

Wer das Windschattenfahren beherrscht und die Arbeit auf alle verteilt, ist einfach schneller, denn das Fahren im Windschatten braucht bis zu 40% weniger Leistung, als allein der Luft die Stirn zu bieten. Dem jeweils Führenden kommt dabei die größte Verantwortung zu: Er ist das Auge der Gruppe, ihm müssen die Fahrer im wahrsten Sinne blind vertrauen können. Bei allen Manövern muss er sich bewusst sein, dass er der Kopf eines langen Zuges ist, der nur langsam reagieren kann. Weil beim Gruppenfahren den nachfolgenden Fahrern die Sicht versperrt ist, muss der Führende klare Handzeichen geben, wenn die Gruppe die Richtung ändern oder anhalten soll. In großen Gruppen, in denen nicht alle Fahrer bis zum Führenden sehen können, muss die nonverbale Kommunikation unbedingt nach hinten weiter gegeben werden.

Die Einer-Reihe: Das Fahren in der Einer-Reihe erfordert höchste Konzentration aufs Hinterrad des Vordermanns. Die Fahrer fahren hintereinander und halten minimalen Abstand zueinander. Vorsicht ist vor allem bei abrupten Tempowechseln geboten - etwa wenn der Führende plötzlich bremsen muss oder in den Wiegetritt geht. Tipp: Leicht seitlich versetzt fahren, um die Gefahr von "Auffahrunfällen" zu verringern. Der Führende übergibt die erste Position, indem er gegen den Wind aus der Staffel herausfährt, sich zurückfallen lässt und am Ende wieder einreiht. Der neue Führende behält die Geschwindigkeit seines Vorgängers bei.

Die Zweier-Reihe: Die Zweier-Reihe besteht aus zwei nebeneinander fahrenden Einheiten, und was die Staffelung der Fahrer angeht, funktioniert sie auch nach demselben Prinzip. Sie bietet sich besonders für große Trainingsgruppen an. Die beiden Führenden der Reihen übergeben ihre Positionen, indem sie nach links und rechts ausscheren, sich zurückfallen lassen und die letzte Position in der Gruppe einnehmen. Damit dies gleichmäßig geschieht, wird auf ein Zeichen gewechselt. Das kann ein kurzer Zuruf oder ein deutliches Kopfnicken sein. Auch hier ist es wichtig, dass die neuen Führenden das Tempo ihrer Vorgänger beibehalten.

Der Belgische Kreisel: Sie besteht aus zwei Einzelreihen, die sich gegeneinander bewegen, d.h. eine Reihe fährt schneller, die Andere (abgelöste Fahrer) ca. 2 km/h langsamer. Am Anfang der Formation wechselt der jeweils Führende der schnelleren Reihe zur Seite in die langsamere, sobald er mit seinem Hinterrad vollständig am Vorderrad des Führenden der langsameren Reihe vorbei gezogen ist. Am Ende der Formation wechselt der letzte Fahrer der langsameren Reihe hinüber an das Hinterrad des letzten Fahrers der schnelleren Reihe, sobald dies möglich ist. Dadurch „kreiselt“ die Formation insgesamt.

Die Windkante: Die Windkante ist ein Phänomen, dass bei Wind von schräg vorn oder bei Seitenwind auftritt. Die ersten Fahrer des Feldes staffeln sich seitlich vom Wind weg, bis die gesamte breite der Fahrbahn ausgenutzt ist. Die nachfolgenden Fahrer finden keinen Windschatten mehr und müssen abreißen lassen.

Das Kurvenfahren: Alle Fahrer müssen die am Kurveneingang eingeschlagene Linie halten und sich nicht von der Fliehkraft treiben lassen. Nur so kommen alle um die Kurve, ohne abgedrängt zu werden. Auch ein "Reinziehen" zum Scheitel kann problematisch sein, wenn bereits ein anderer Fahre diese Linie für sich eingeplant hat.

Das Rausbeschleunigen: Nach dem Abbiegen an einer Kreuzung ist es wichtig dass die führenden Fahrer langsam und gleichmäßig beschleunigen, ansonsten entsteht im hinteren Teil der Gruppe ein extremer Ziehharmonikaeffekt.